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DDIM Ausgabe 2 - 2015 - Struktur- und Organisationsanalyse in einem Kunststoff-Produktionsunternehmen

WISSEN - MANDAT DDIM-Mitglied Ralf Ackermann berichtet über ein Mandat in einem mittelständischen Unternehmen: Weitreichende Umstrukturierungen nach einer Unternehmensabspaltung aus einer Unternehmensgruppe. Text: Ralf Ackermann Wird ein Produktionsunternehmen aus der Holding einer Unternehmensgruppe abgespalten und veräußert, müssen in der Regel die Unternehmensstruktur und -Organisation angepasst werden. Im folgenden Fall war es so, dass ein Produktionsunternehmen im Bereich der Kunststoff-Spritzgießfertigung in sehr hohem Maße mit anderen Produk- tionsunternehmen innerhalb der Gruppe verflochten war und bestimmte Leistun- gen direkt von der Holding in Anspruch genommen wurden. Andererseits war das Produktionsunternehmen für die IT- Struktur und Lohnabrechnung der gan- zen Gruppe verantwortlich. Deshalb wurden zwischen den beiden Unter- nehmen - Holding und Produktionsun- ternehmen - umfangreiche Liefer- und Leistungsbeziehungen für eine Über- gangszeit von 10 Jahren nach der Ab- spaltung vertraglich vereinbart. Im Zuge der Neuausrichtung wurde darüber hinaus noch eine weitere kleine Vertriebsgesellschaft für ein Nischen- produkt aus der Holding abgespalten. Beide Unternehmen, Produktions- und Vertriebsgesellschaft, wurden in eine dafür neu gegründete Verwaltungsge- sellschaft überführt. Die mit dem Kunden abgestimmte Pro- jekt-Zielsetzung lautete: Entwickeln einer tragfähigen Unternehmensorgani- sation mit dem Ziel, sämtliche Funkti- onsbereiche, inklusive des Produktent- stehungsprozesses, vollumfänglich im Unternehmen abzubilden. Dabei sind die weiterhin sehr hohe Abhängigkeit zu der Holding und das zukünftige Zu- sammenspiel innerhalb der Gesamtor- ganisation zu berücksichtigen. Herausforderungen an die „neue“ Gesellschaft Die zukünftigen Herausforderungen für das „neue Unternehmen“ bestanden also darin, die heutigen Funktionsberei- che innerhalb der Unternehmens- Organisation weitreichend abzubilden. Damit aber bestehende Kundenprojekte und Vertriebskanäle nicht gefährdet wurden, durften die Abhängigkeit zur Gruppe in den Bereichen des Vertriebs und des Produkt-Entstehungsprozesses zunächst nicht benachteiligt werden. Des Weiteren mussten auch die teils sehr eng vernetzten Wirkmechanismen in einzelnen Teilbereichen innerhalb der Gruppe beibehalten werden. Gleichzeitig musste sehr schnell eine tragfähige Organisationsform entwickelt und etabliert werden, damit die Heraus- forderungen für ein zukünftiges Wachs- tum mit eigenen Kunden- und Projekt- Akquisen vollumfänglich ermöglicht und die Abhängigkeit zur Holding sukzessive reduziert werden konnte. Umsetzungsorientierte Beratung und Begleitung des Change-Manage- ment-Prozesses in der Funktion als Interim Manager Folgende strukturelle Veränderungen mussten deshalb im Einzelnen betrach- tet und in eine neue Zielstruktur über- führt werden: Ausgangssituation:  Finanz- und Lohnabrechnung für einen großen Teil der Gruppe waren in der Produktionsgesellschaft veran- kert.  Die Vertriebsaktivitäten wurden über drei Gesellschaften abgebildet.  Die Entwicklungsprojekte im Sinne von F&E wurden ebenso über drei Gesellschaften und in Zusammenar- beit mit Hochschulen bearbeitet und wechselseitig von unterschiedlichen Verantwortlichen begleitet.  Die Serienproduktion, Kunststoff- Fertigung und Montage, wurden ins- besondere bei Auftragsprojekten sehr stark von den Projektleitern und der Entwicklungsabteilung aus der Holding beeinflusst.  Permanenter Abstimmungsbedarf während der Serienfertigung zur Holding bei Änderungen, Reparatu- ren und der Absatzplanung.  Das Projekt-Management ist sehr eng mit Entwicklung, Vertrieb und 30 | INTERIM MANAGEMENT MAGAZIN Struktur- und Organisationsanalyse in einem Kunststoff-Produktionsunternehmen

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