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DDIM Ausgabe 2 - 2015

WISSEN - KOMMUNIKATION che Aufgaben oder Ziele und beide Mit- arbeiter betonen: „Aber die Führungs- kraft hat doch zu mir gesagt, ich soll es genau so machen.“ Konfliktdynamik Konflikte entstehen dadurch, dass sich die inhaltliche Ebene und die emotionale Ebene verstricken. „LASS UNS SACHLICH BLEIBEN“ = ein untrügliches Zeichen für einen Konflikt Das bedeutet: Man tut so, als bliebe man auf der Sachebene und bringt aber über den Unterton, der mitschwingt, die Emotionen in die inhaltliche Information mit ein. Beispielsweise anstatt zu sagen: „Die Unterlagen haben mir gefehlt“ heißt es dann: „Mal WIEDER haben mir von DIR Unterlagen gefehlt.“ Dieser Tonfall kommt beim anderen natürlich an und in der Folge entstehen sehr schnell Recht- fertigungen. Wenn es von diesen Ausei- nandersetzungen einige gibt, die nicht geklärt werden – je nach Heftigkeit und zeitlicher Dichte – entsteht ein Point of no Return. Irgendwann hat sich so viel angestaut, dass man mit dem anderen nicht mehr reden will. Denn in den seltensten Fällen sind Kon- flikte klassische Beziehungskonflikte, et- wa weil man den anderen nicht leiden kann. Dieser Fall tritt erst nach einer ge- wissen Zeit ein, wenn eigentliche Me- thoden-, Ziel- oder Rollenkonflikte nicht erkannt oder nicht geklärt wurden. Dies führt dazu, dass irgendwann so viel Por- zellan zerschlagen wurde, dass man das dann auch persönlich nimmt. Ein Konflikt lässt sich nur über Emotio- nen lösen Da sich in einem Konflikt die Inhalts- und die Emotionsebene verstricken, muss in einem solchen Klärungsgespräch auch über den Ärger, den Frust oder die Ent- täuschung gesprochen werden, die bei- de Konfliktbeteiligte erlebt haben. Emotionen haben im Geschäft nichts zu suchen? Erklären Sie das einem Italiener! Interim Management: Herausforderung und Chance Als Interim Manager steht man natürlich vor der Herausforderung, vergangene Ereignisse nicht erlebt zu haben, ja vielleicht nicht einmal darüber zu wis- sen. Aus diesem Nachteil erwächst aber gleichzeitig eine Chance: Der Neuanfang kann für zuvor zerstrit- tene Teams eine willkommene Möglich- keit sein, unter der neuen Führung nach vorne zu denken und zu handeln. Ein- deutige Aufgabenzuordnung, transpa- rente Ziele, klare Kommunikation und mutiges Ansprechen von wahrgenom- mener „Lähmung“ schaffen eine spürba- re Erleichterung und nachhaltige Verän- derung für alle. Wer als Manager eine solche Situation schon einmal erlebt hat, weiß sich für die klaren Worte und den Mut mehr als belohnt. Mutig bleiben Wenn der Interim Manager das Problem in einer Frühphase des Konflikts er- kennt, lassen sich in einem Teamge- spräch relativ einfach die Ursachen erfragen. Eine andere Möglichkeit ist es, regelmäßig Teammeetings abzuhalten, in denen man nicht nur die nächsten Aufgaben abstimmt, sondern auch zu- rückblickt auf das, was gut und was nicht gut funktioniert hat. Meistens fällt leider der gesamte Jour Fixe aus, oder man hat so viele Themen auf der Agen- da, dass man sich das Zurückblicken nicht mehr leisten möchte. Unser Beispiel: Wenn wir als Interim Manager bemer- ken, dass die beiden Teammitglieder sich aus dem Weg gehen, oder sich mehrfach kritisch über den anderen äußern– dann gilt es möglichst früh die beiden zum Gespräch einladen und beispielsweise zu sagen: „Irgendwas läuft doch hier nicht rund – gibt es irgend etwas Widersprüchliches in dem, was ich gesagt habe oder etwas das Ihnen nicht klar ist?“ Fazit Interim Manager, die fachliche Kompe- tenz und Erfahrung mitbringen, führen Mandate zum erfolgreichen Abschluss. Manchmal jedoch wird es sich anfühlen wie „wenn man den Karren ständig alleine ziehen muss“. Soft skills sind die neuen hard skills! Die komplexen Herausforderungen er- fordern zusätzlich zum Fachwissen ge- naues Beobachten, eindeutige Kommu- nikation und mutige Konfliktklärung. Interim Manager, denen dies gelingt, kommen mit weniger Energieaufwand und mehr Leichtigkeit zum Ziel. Dr. Rolf Schulz, MBA, Master of Mediati- on (Promotion über Entscheidungshan- deln unter Zeitdruck) führt seit 1994 ein Unternehmen, das sich auf Strategie- umsetzung, Konflikt und Führung speziali- siert hat. Er ist Berater, Coach, Autor und Dozent an der Uni Augsburg und an der EBS in der Ausbildung von Interim Mana- gern. Rolf Schulz HR Consultants AG Pariser Ring 37 76532 Baden-Baden Tel.: +49 (0)7221 - 972 17 0  info@rolfschulz.com  www.rolfschulz.com WWW.DDIM.DE INTERIM MANAGEMENT MAGAZIN | 51 Tel.: +49 (0)7221 - 972170

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